Terrarienbau auf Schwedisch

IKEA Terrarium Terrarienturm
Terrarienturm aus dem Möbelladen? Foto: N. Lehnert

Ein einfacher und günstiger Weg Terrarien selbst zu bauen- Gastartikel von Nadine Lehnert. Nadine ist Hobbyzüchterin und hält Ihre Zuchttiere in naturnahen Terrarien. Als sie vor der Wahl stand neue Terrarien zu bauen, musste sie sich überlegen wofür sie sich entscheidet: Glasterrarien können unpraktisch sein wenn man sie stapeln möchte, OSB-Terrarien gefallen nicht jedem und Kunststoffterrarien können ganz schön ins Geld gehen. In diesem Gastartikel zeigt Nadine, dass man mit einfachen Mitteln aus einem IKEA-Schrank einen schönen und funktionalen Terrarienturm bastel kann. Sie zeigt Schritt für Schritt, wie man so etwas daheim nachbauen kann. Viel Spaß beim Artikel- und vielleicht sogar beim Nachbau!

Terrarinebau IKEA Pax
Entdecke die Terrarienmöglichkeiten! Foto: N. Lehnert

Nadine: Wie viele andere auch, bin ich kein wirklicher Freund von OSB-Terrarien. Klar, sie erfüllen ihren Zweck, aber sie verschandeln die Optik einer schönen Wohnung. Also musste eine Alternative her. Für mich war klar, dass ich die Terrarien selber baue! Natürlich könnte man zu seinem Baumarkt des Vertrauens und es komplett aus allen Einzelteilen selbst zusammenstellen. Aber wieso sollte man das tun, wenn es doch schon die passenden Grundmodule dafür gibt? Und wo findet man die? Bei Ikea! Ganz genau Ikea. Dieser Möbelladen zählt bei mir mittlerweile zu den besten Terraristik-Zubehör-Läden. Also suchte ich mir eine stabile Grundlage. Ich entschied mich für einen Pax Schrank. Dieser ist ein 2 Meter hoher, 1 Meter breiter und ca. 60 cm tiefer Kleiderschrank welcher ideal in vier gleich große Terrarien umgebaut werden kann.

Die Einlegeböden sind angebracht und ein zersägter Boden bildet die Front für die Terrarienabteile. Foto: N. Lehnert
Die Einlegeböden sind angebracht und ein zersägter Boden bildet die Front für die Terrarienabteile. Foto: N. Lehnert

Je nach Wohnungseinrichtung kann man bei dem Korpus noch in der Farbe variieren. Meine Wahl fiel auf Weiß. Ok, der Schrank ist schon mal eingepackt. Fehlen noch vier passende Einlegeböden. Ab nach Hause und es geht an den Aufbau!

Sobald der Korpus steht wird noch schnell gemessen auf welcher Höhe die Einlegeböden platziert werden müssen um später vier Unterteilungen zu haben. Drei von vier Einlegeböden werden dafür verplant. Das vierte Brett wird längsseitig in vier gleiche Teile zersägt und kurzerhand als Front für die Terrarienabteile mit Spax-Schrauben angeschraubt. Auf diesen Fronten werden dann Glasführungsschienen mit Silikon befestigt.

 

IKEA-Schränke sind stabil und praktisch- aber eine Lüftung ist nicht vorgesehen. Deshalb muss man nachträglich eine Belüftung einbringen. Meine Wahl fiel auf Möbellüfter mit 4,3cm Durchmesser. Auf der linken und rechten Seite habe ich mit einem Lochbohrer jeweils zwei passende Aussparungen gebohrt. Wenn das erledigt ist, werden die Belüftungsgitter in die passend gebohrten Löcher geklebt. Wenn man den Bohrer schon in der Hand hat, kann man direkt auf einer Seite - in meinem Fall rechts - nah an der Terrariendecke noch ein passendes Loch für das Kabel der Beleuchtung bohren.  Für die Zuleitung der Lampenfassung habe ich an der Decke eine Kabelleiste angebracht, so dass kein Kabel frei im Terrarium herumhängt.

 

 

Aus Styropor und Fliesenkleber lassen sich praktische Rückwände basteln! Foto: N. Lehnert
Aus Styropor und Fliesenkleber lassen sich praktische Rückwände basteln! Foto: N. Lehnert

Nun fehlt noch eine Rückwand. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Ich habe mich für eine Styroporgrundlage entschieden. Auf dieser habe ich dann mit passend geschnittenen Styroporstücken die Rückwand gestaltet und bekletterbar gemacht. Hier und da habe ich ein wenig Montageschaum verwendet, um eine Felsoptik zu schaffen. Das Ganze wird nach dem Trocknen noch mit flexiblem Fliesenkleber überstrichen. Für die notwendige Stabilität habe ich nach und nach insgesamt drei Schichten Fliesenkleber aufgetragen. Je nachdem wie es einem gefällt, kann man den Fliesenkleber im Anschluss noch einfärben oder im Fliesenkleber-Grau lassen. Ich habe mich für Einfärben entschieden und bei mir fiel die Farbwahl auf den Ton Sahara. Sobald die Farbe trocken ist, wird sie noch mit Spielzeuglack überstrichen und - zack - ist die Rückwand auch schon fertig.

Noch Lampen, Bodengrund und Scheiben- und die Terrarien sind fertig! Foto: N. Lehnert
Noch Lampen, Bodengrund und Scheiben- und die Terrarien sind fertig! Foto: N. Lehnert

Beim Bodengrund habe ich mich für die klassische Sand-Lehm-Mischung im Verhältnis 4:1 entschieden. Damit der Boden schneller trocknen konnte, habe ich die Zuleitung für die Lampenfassung durch das vorgebohrte Loch geschoben und ein passendes Leuchtmittel angebracht. Durch die eingeschaltete Beleuchtung kann der feucht eigebrachte Bodengrund schneller trocknen und hart werden. Nun fehlten nur noch die Scheiben. Die Größe habe ich fix ausgemessen und beim Glaser bestellt. Zur Dekoration habe ich Äste, Kork und Schieferplatten verwendet. Fertig ist der Terrarienturm!

 

Ich persönlich finde das eine wirklich kostengünstige und optisch ansprechende Alternative zu OSB-Terrarien. Insgesamt haben mich vier komplette Terrarien rund 200€ gekostet und der Bau hat echt Spaß gemacht. Ob ich es noch einmal machen würde? Ja, auf alle Fälle!

 

Einkaufsliste
1x Pax Kleiderschrank
 4x Pax Einlegeböden
16x Spaxschrauben (Baumarkt)
8m Glasführungsschiene (4m oben/ 4m unten)
2m Kabelleiste (Baumarkt)
16x Möbellüftungen (Baumarkt)
8x Glasscheiben (nach dem Einbringen der Glasführungsschiene Ausmessen. 4-6mm Glas mit abgeschliffenen Kanten. Der Preisvergleich bei unterschiedlichen Glasern lohnt!)
Rückwand Aus dem Baumarkt: etwa 25kg Flexkleber/Fliesenkleber, Montageschaum, Silikon, Abtönfarbe, Spielzeuglack, 25kg Spielzeugsand,  Lehmpulver

Was für in Terrarium hast Du- gekauft oder selbst gebaut?

Hast Du Basteltipps für Terrarien?

 

ich freue mich auf Deine Kommentare!

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Kommentare: 2
  • #1

    Patrick (Mittwoch, 22 November 2017 09:55)

    Ikea besteht doch nur aus Pappe und Chemie!? Das is doch reines Gift das ewig ausdampft! Finde ich keine gute Lösung! Eher das geg beteiligt!

  • #2

    Roman (Mittwoch, 21 März 2018 12:09)

    Also ich finde auch, dass OSB-Terrarien nicht immer wohnzimmertauglich sind. Leider gibt es kaum Händler, die mal etwas anderes anbieten. Ich habe nun einmal einen Tischler gefunden, der schöne Terrarien im Internet anbietet und habe auch schon eins bestellt. Da bin ich gespannt, ob es den Alltags-Test bestehen wird.

    Beim Pax als Grundlage: Idee ist nicht schlecht - aber tatsächlich ist das ja nicht OSB, sondern Span? Und der Klebergehalt dort ist ja noch einmal ein anderer. Die dampfen schon sehr stark aus.